Am 14. September 2019 wurde im Deutschland Funk Sport das erste Interview mit der Confederation of Football e.V. ausgespielt. Wie bei solchen Interviews üblich, werden dabei nicht alle Antworten vollständig und komplett wiedergegeben. Im Sinne unseres Transparenz-Gedankens veröffentlichen wir daher hier das komplette Frage- und Antwort-Skript. Damit wollen wir allen Interessierten die Möglichkeit geben, sich selbst ein Bild davon zu machen, was wir als vollständige Interview Antworten übermittelt haben.
Das vom Deutschlandfunk Sport ausgespielte Interview zum anhören gibt es hier.
Die Confederation of Football e.V. ist der erste Fußballverband, der sich ausschließlich um die Interessen der Basis und die Schaffung eines qualifizierten Umfelds für den Amateursport kümmert. Dieses Versäumnis der bisherigen Fußballverbände, die sich wahrnehmbar nur für die Interessen des Spitzensports einsetzen, hat in den letzten Jahren zu einer kontinuierlichen Vernachlässigung der Bereiche geführt, die Fußball zu einem Volkssport machen. Die Interessen der Spieler, Trainer, Schiedsrichter, Fans und Vereine an der Basis werden seit Jahren kontinuierlich ignoriert.
Wir sehen unseren Auftrag daher genau darin, die Basis durch effektive Verbandsarbeit zu entlasten, anstelle diese durch widersinnige Regelungen und der Ausübung der Vereinsarbeit vollkommen entgegen gesetzt laufenden Statuten das Leben schwer zu machen.
Die heutigen Strukturen im Fußball sind weder zeitgemäß, noch orientieren sich diese an den wirklichen Bedürfnissen ihrer Mitglieder. Wir wissen aus verschiedenen Gesprächen, dass die Unzufriedenheit bis weit hinunter in die Kreisebenen enorm hoch ist. Der Wille nach Veränderung ist eindeutig vorhanden, doch die meisten Menschen haben bei der Hoffnung auf Veränderungen im bisherigen System des DFB resigniert aufgegeben. Bisher konnten die bestehenden Kreis- und Landesverbände diese Kritik ja auch einfach aussitzen. Wo sollte ein Verein, Spieler und Schiedsrichter auch hin, wenn er an einem organisierten Spielbetrieb teilnehmen wollte?
Da wir in einer Leistungsgesellschaft leben, in der Jeder jeden Tag Höchstleistungen erbringen muss, erscheint es aus unserer Sicht auch vollkommen unnatürlich, dass ausgerechnet Sportverbände, welche Leistungen im sportlichen Bereich fördern sollen, selbst vollkommen konkurrenzlos agieren können.
Zum ersten Mal schaffen wir damit einen tatsächlichen Wettbewerb auf Verbandsebene, wie er in allen anderen Lebensbereichen bereits seit Jahren vollkommen üblich ist.
Die Rechtslage stellt sich aus unserer Sicht sehr eindeutig dar. So unterliegt auch der Sport den üblichen Wettbewerbs- und Kartellregeln. Das sogenannte Ein-Verbandsprinzip, nachdem nur ein Spitzenverband je Sportart von der übergeordneten Instanz anerkannt wird, ist letztendlich nichts weiter, als eine internationale Vereinbarung, welche zum einen die Monopolstellung festigen soll, zum anderen hat diese Vereinbarung auf unsere rein national orientierte Tätigkeit keinen Einfluss.
Die Entscheidungen der Europäischen Kommission, der Landgerichte Nürnberg/Fürth und Magdeburg besagen klar und eindeutig, dass bereits die Androhung von Sanktionen für die Teilnahme an Veranstaltungen anderer Organisationen außerhalb des Dachverbandes strafbar ist. Damit bestätigen diese Entscheidungen und Urteile unsere rechtliche Einschätzung sehr eindeutig. Ein Wettbewerb, der zu Vorteilen in der Angebotssituation für Vereine, Spieler, Schiedsrichter und Fans führt ist vom Gesetzgeber eindeutig gewollt.
Da wir ein reiner Fußballverband für die Basis sind, sind unsere Wettbewerber eher die Landes- und Kreisverbände, welche sich heute in einer Vielzahl unterhalb des DFB tummeln. Der DFB selbst gibt zwar ein paar Rahmen-Vorgaben, die Arbeit an der Basis lässt er jedoch von den darunter liegenden Organisationen erledigen.
Zuerst einmal stellen wir die Themen in den Mittelpunkt, welche für einen Verein an der Basis elementar sind. Dies ist eine einfache und nachvollziehbare Struktur bei Satzungen und Ordnungen, welche durch hochgradig einfache und automatisierte IT-Prozesse abgedeckt werden.
Dadurch vereinfachen wir den administrativen Aufwand, senken die Fehlerrate und vor allem die Kosten. So lautet unser Credo, dass jede Minute, in der jemand in einem Verein oder in unserer Organisation mit Verwaltungsarbeit beschäftigt ist eine Minute ist, in denen die eigentliche Arbeit an der Basis nicht durchgeführt werden kann.
Um hier einmal ein Praxisbeispiel zu geben. Im heutigen System des DFB ist es möglich, dass Sie einen gesperrten Spieler in die Startaufstellung eines Spiels einfügen können. Dies führt gelegentlich zu dem Problem, dass im Nachgang dieser Spieler der Gegner einen Einspruch gegen die Spielwertung einlegt. Dieser Fehler hat seinen Ursprung in einem nicht intelligenten IT-System der heutigen Verbände.
Zum anderen kümmern wir uns aktiv um ein Thema, welches jeden Verein an der Basis seit Jahren beschäftigt. Das Thema Schiedsrichter. Aus unserer Sicht gibt es nur einen Organisation, welche sich aktiv um das Werben und die Bindung der Schiedsrichter kümmern soll. Schiedsrichter können aus unserer Sicht nur zum Verband gehören. Das heutige Prinzip, wonach sich die Vereine um die Bereitstellung der Schiedsrichter kümmern sollen, und bei einer zu geringen Anzahl an notwendigen Schiedsrichtern mit Geld- und Punktstrafen belegt werden, hat lediglich dazu geführt, dass wir eine sinkende Anzahl an Schiedsrichtern haben, welche nun, wie auf einem Transfermarkt von Verein zu Verein ziehen. Die Hauptursachen, weshalb Schiedsrichter aufhören sind deutlich vielfältiger, als das von den heutigen Verbänden aufgebaute Narrativ, dass die Trainer, Spieler und Zuschauer daran schuld sind. Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass die Verbände daran einen ebenso großen Anteil haben. Doch es gibt keine wirklichen Bestrebungen diese von den Verbänden verursachten Probleme zu lösen. Die Vereine sorgen durch regelmäßige Strafzahlungen ja für laufende Einnahmen. Allerdings haben wir weder durch Geldstrafen noch durch Punktabzüge auch nur einen einzigen Schiedsrichter mehr.
Außerdem sind wir der Auffassung, dass die Gelder unserer Mitglieder dort am Besten aufgehoben sind, wo die eigentliche Arbeit passiert – in den Vereinen.
Darüber hinaus entwickeln wir Services, welche den Vereinen tatsächlich weiterhelfen, um die Arbeit mit den Menschen, die unseren Sport prägen, bestmöglich durchzuführen.
Die Confederation of Football e.V. ist daher, anders als die bisherigen Fußballverbände keine Verwaltungsorganisation, sondern eine Gestaltungs- und Service-Organisation, im Interesse der Fußballbasis und unserer Mitglieder.
Grundsätzlich sind wir uns der Tatsache bewusst, dass ein flächendeckender Spielbetrieb natürlich nicht innerhalb kürzester Zeit möglich ist. Außerdem gilt es natürlich auch erst einmal zu berücksichtigen, dass dies nun auch für die Vereine an der Basis eine vollkommen neue Situation ist. Diese werden mittelfristig also zum ersten Mal wählen können, innerhalb welches Verbandes sie welches Team aktiv am Spielbetrieb teilnehmen lassen werden.
Wir gehen davon aus, dass es langfristig gesehen bis zu 10 Jahren dauern wird, ehe wir deutschlandweit aktiv sind.
Die Mitglieder der CoF setzen sich aus verschiedenen Menschen, in der Altersspanne von 15 bis zu 47 Jahren, vom Schiedsrichter bis zum Vereinsvorsitzenden, Trainer, Spieler, Schiedsrichter oder Abteilungsleiter Fußball zusammen. Da wir uns bewusst für ein langsames Wachstum entschieden haben, gehören der CoF derzeit insgesamt 35 Mitglieder an. Dies mag auf den ersten Blick wenig erscheinen, allerdings können wir dadurch die entsprechenden Strukturen, welche für einen vollständigen Verbands- und Spielbetrieb notwendig sind, kontinuierlich entwickeln. Neben den offiziellen Mitgliedern gibt es knapp weitere 50 Personen und Organisationen, welche uns aktiv auf unserem Weg begleiten.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist es uns wichtig, Menschen dabei zu haben, welche sich aktiv beim Aufbau und der Entwicklung der CoF beteiligen.
Grundsätzlich gilt es erst einmal festzustellen, dass alle Teilnehmer bei jedem Fußballspiel oder –turnier über ihre eigene gesetzliche oder private Krankenversicherung abgesichert sind. Dabei ist es vollkommen unerheblich, welche Organisation das Spiel oder das Turnier veranstaltet.
Darüber hinaus haben die Vereine zusätzliche Sport-Unfallversicherungen für ihre Spieler abgeschlossen. Diese decken alle Vereinsaktivitäten ab, also auch Spiele und Turniere, außerhalb der bestehenden Verbände. Einzige Voraussetzung ist, dass der Spieler oder die Mannschaft von ihrem Verein zu dieser Veranstaltung entsendet worden sind. Diese rechtliche Einschätzung hat die ARAG Versicherung, als relevanter Versicherer der Vereine in 16 von 21 bisherigen Landesverbänden uns Anfang 2019 schriftlich bestätigt und findet sich auch so in den Versicherungsbedingungen wieder.
Beruflich bin ich als Unternehmensberater für Kundenservice-Organisationen tätig.
Ich war bis Dezember 2018 selbst noch als Schiedsrichter für einen Leipziger Fußballverein tätig, habe dieses Ehrenamt dann jedoch nieder gelegt. Der Fußballverband Stadt Leipzig hatte zum wiederholten Mal ein Sportgerichtsverfahren eröffnet um ein Kind dafür bestrafen, weshalb es in einem Fußballverein ist. Das Kind hatte nichts anderes gemacht, als Fußball zu spielen.
Darüber hinaus sehe ich mich als Vertreter aller unserer Mitglieder, unabhängig davon, in welchem Verein diese sind. Dies kann in verschiedenen Situationen zu Interessenskonflikten führen, wenn ich selbst noch aktives Mitglied in einem Fußballverein bin.
Für das Interview sind sowohl der Fußballverband Stad Leipzig e.V. als auch der DFB angefragt worden. Nach den Informationen welche wir erhalten haben, konnte man sich im FVSL nicht auf einen Termin verständigen, daher wurde das Interview von uns lediglich per Audio-Aufzeichnung beantwortet. Wir haben also die Fragen erhalten und die Antworten dazu entsprechend aufgezeichnet. Aus Kosten- und Umweltgründen wurde auf die Fahrt des Interviewers von Köln nach Leipzig und wieder zurück verzichtet.
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