Als drittes Team gehören die Schiedsrichter zum Spiel wie die 22 Feldspieler. Doch in den letzten Jahren zeichnet sich ein immer stärker werdendes Problem ab, dass heute vor allem die unteren Ligen bedroht und bei vielen Vereinsvertretern große Fragezeichen hinterlässt. Der Schiedsrichter-Mangel.
Für die Tatsache, dass aus einem Schiedsrichter Anwärter-Lehrgang innerhalb des ersten Jahres zwischen 40 und 50% direkt wieder aufhören, mag es viele Gründe geben. Die Rezepte der heutigen Verbände, sofern überhaupt vorhanden, ändern allerdings wenig daran. Es mag Kreisverbände geben, welche versuchen sich mit verschiedenen Mitteln gegen diesen Trend zu stellen. Doch diese Versuche scheitern häufig an den bestehenden Strukturen und Verantwortungen oder sind so minimalistisch, dass ein langfristiger Erfolg zwangsläufig ausbleiben muss.
Als Confederation of Football haben wir mindestens 7 Ursachen ausfindig gemacht, die wir anders handhaben werden, um das Schiedsrichter-Problem lösen zu können.
Die oben genannten 7 Punkte führen alle maßgeblich dazu, dass die bestehenden Vorgehensweisen überprüft und in den meisten Fällen angepasst werden müssen. Vor allem der erste Punkt ist ein Entscheidender. Solange die Verantwortung bei den Vereinen liegt, gibt es verbandsseitig kein großes Interesse das Schiedsrichter-Problem zu lösen. Durch die fehlenden Schiedsrichter erhalten die Verbände heute Strafzahlungen für die Nichterfüllung des Schiedsrichter-Solls. Wer wird schon an dem Ast sägen, mit dem man Geld verdienen kann. Sollten sie jetzt als Leser davon ausgehen, dass die Strafzahlungen in die Förderung der Schiedsrichter gehen, so müssen wir sie leider enttäuschen.
Verbände leben von einem großen Netzwerk, innerhalb und außerhalb des Sports. Dies ist ohnehin einer der zentralen Vorteile eines Verbandes. Und genau dieses Netzwerk werden wir nutzen, um neue Wege für die Gewinnung der Schiedsrichter zu gehen. Die Suche mit dem Zettel am schwarzen Brett ist nicht mehr zeitgemäß.
Genau über dieses weitverzweigte Verbandsnetzwerk müssen Menschen gesucht und angesprochen werden, die freiwillig und von sich aus Schiedsrichter werden wollen. Innerhalb der Vereine gibt es keine so hohe Fluktuation, dass jeder Verein im Jahrestakt neue Menschen erhält, von denen sich vielleicht jemand vorstellen kann, Schiedsrichter zu werden. Die heutige Methodik, bei der Vereine zwangsweise in die Situation kommen, Menschen zu Schiedsrichterlehrgängen zu senden, die darauf keine wirkliche Lust haben, ist einer der Gründe für die vielen Abbrüche innerhalb des ersten Jahres.
Schiedsrichter wird man aus Überzeugung und Begeisterung für die Aufgabe. Es mag einen von 100 Menschen aus dem Anwärterlehrgang geben, der sich das vielleicht am Anfang nicht vorstellen konnte und am letztendlich doch dabei bleibt. Doch der Aufwand, sowohl kostentechnisch als auch personell, der heute dafür aufgewendet wird, um diesen einen Schiedsrichter zu finden ist einfach zu hoch.
Letztendlich ist der Schritt, denn wir als Confederation of Football in Bezug auf die Schiedsrichter gehen wollen, nur konsequent. Auch heute haben die Vereine keinen Einfluss mehr auf ihre Schiedsrichter, wenn diese einmal den Anwärterlehrgang bestanden haben. Fort- und Weiterbildungen, Einstufungen übernehmen immer die Verbände, ohne das die Vereine hier ein Mitspracherecht hätten. Nur für die kostenseitige Verantwortung bei Kleidung, Sportgerichtsverfahren oder sonstigen Disziplinarmaßnahmen gegen Schiedsrichter wird gern wieder auf die Vereine zurückgegriffen.
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