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Problemstellung

Der Fußball entwickelt sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem Sport, in dem offenbar jeder, sofern er an den richtigen Stellen sitzt, mal seine persönlichen Regelideen ausprobieren darf. Die Anzahl der unterschiedlichen Regelungen, selbst für Kleinigkeiten, die es mittlerweile in den über 300 Kreis- und Bezirks, sowie Landes- und Regionalverbänden gibt, sind kaum noch zu überblicken. Die Frage nach dem Sinn und Zweck, wird dabei offenbar kaum noch gestellt.

Dabei ist Fußball eigentlich eine der einfachsten Sportarten auf dieser Welt. Noch einfacher sind vielleicht nur Angeln oder Golfen.

3 oder 7 Auswechslungen, darf zurück gewechselt werden oder nicht? Wie ist das eigentlich mit dem Abseits? Und bin ich jetzt verpflichtet, die Tornetze zu kontrollieren oder geht das auch ohne? Wer muss eigentlich die Trikots wechseln, wenn beide Mannschaften die gleiche Farbe haben? Und war der Friendly-Handshake jetzt vor dem Spiel Pflicht oder nicht? Überhaupt, machen wir jetzt eine Passkontrolle mit Gesichtsabgleich oder lassen wir das, weil aus meinem bisherigen Verband….

Diese und weitere Fragen müssen sich Schiedsrichter mittlerweile vor jedem Spiel stellen, man möchte ja auch keine grundsätzlichen Themen falsch machen. Selbst die eigentlich simple Frage, was ein Spiel auf Großfeld ist, kann mittlerweile schon das durchsuchen mehrerer Webseiten notwendig machen. Während es früher mal die einfache Unterteilung in Kleinfeld und Großfeld gab, haben nun ganz findige Menschen auch noch das verkürzte Großfeld erfunden. Aber wie war das jetzt nochmal genau? Auf einem verkürzten Großfeld spielt ja die D-Jugend, bei der es kein Abseits und noch Zeitstrafen gibt. Oder gilt das nur wenn die D-Jugend auf einem Kleinfeld spielt? Begründet werden diese Ausnahmen, von der Ausnahme immer damit, dass die Spieler sich ja so besser an das nächsthöhere Spiel- oder Altersklasseniveau gewöhnen können.

Ein besonders fragwürdiges Beispiel für Regelanpassungen, die wahrscheinlich die Schildbürger nicht besser hätten entwickeln können, möchten wir nachfolgend einmal darstellen.

Nehmen wir einmal an, Mannschaft A spielt in der 2. Kreisklasse im Herren Bereich. Vor 2 Jahren hat man höchst panisch, am Vorabend der Saisoneröffnung, noch schnell eine neue Regelung verabschiedet, wonach in Meisterschaftsspielen der dritten Kreisklasse bis zur Kreisliga A die 3 ausgewechselten Spieler wieder eingewechselt werden dürfen. Da wir hier im Amateur Bereich sind, ist diese Regelung absolut sinnvoll. Mögliche Ängste, dass bei knappen Spielständen dann ständig hin und her gewechselt wird um Zeit zu schinden, haben sich in der ersten Saison nicht wirklich bewahrheitet.

Nun spielt das die Mannschaft A an diesem Wochenende in einem Meisterschaftsspiel gegen Mannschaft B und die 3 Auswechsler können entsprechend der geltenden Regelung wieder eingewechselt werden.

Wie es der Zufall will, stehen sich die gleichen Mannschaften eine Woche später erneut gegenüber. Diesmal allerdings in einem Pokalspiel. Beide Mannschaften haben sich in den vollen 90 Minuten einen harten Kampf geliefert, sodass beide Trainer ihre 3 Auswechslungen bereits genutzt haben. Mit dem Stand von 2:2 geht es nun in die Verlängerung. In der 100. Spielminute meldet der Trainer der Mannschaft A einen Wechsel an. Doch was muss er jetzt erfahren? Das zurück wechseln von Spielern ist nur bei Meisterschaftsspielen möglich. Aber im Pokal gibt es doch eine vierte Wechseloption. Auch hier muss der Schiedsrichter verneinen. Nicht weil es diese Regelung nicht gibt, sondern weil diese ausschließlich für die Pokal-Turniere der Profis gilt.

Allein dieses Beispiel zeigt, dass aufgrund undurchdachter Regelanpassungen die Amateurmannschaften nun in einem Pokalspiel plötzlich schlechter gestellt sind als die Profis. Auch in dem oben angeführten Beispiel der D-Jugend die auf einem „verkürzten“ Großfeld spielt, konnte man sich offenbar auch nicht einigen. Immerhin ist auch dort noch ein Foul an der Eckfahne ein Elfmeter, weil der Strafraum genau wie im Kleinfeld einmal komplett über das Spielfeld reicht. Man vermengt also einfach Kleinfeld und Großfeld Regeln, rührt einmal kräftig darin herum und am Ende kommt irgendwas dazwischen raus. Wäre es dann nicht einfacher, die D-Jugend direkt Großfeld spielen zu lassen und alle Standardregeln anzuwenden?

Unser Lösungsansatz

Natürlich sehen auch wir, dass der Fußball um sich zu verbessern, neue Ideen und Ansätze ausprobieren muss. Doch heute versucht jeder etwas für sich, einen organisierten Austausch, ob die Änderungen wirklich etwas bringen gibt es nicht. Dies führt dann dazu, dass jeder irgendwann mal etwas ausprobiert und am Ende die gleiche Erfahrung macht, die andere bereits vor ihm gemacht haben. Doch auch hier kommen die heutigen Verbände ihrer Aufgabe nicht nach. Immerhin verfügen diese über die entsprechenden Kapazitäten um die notwendigen Informationen zusammen zu bringen, was wo mit welchen Ergebnissen schon einmal versucht worden ist. Warum wir das für kritisch halten?

Zum einen kostet der Aufwand der hier betrieben wird eine Menge Geld und bindet personelle Kapazitäten, die an anderen Stellen sinnvoller eingesetzt werden sollten. Hinzu kommt auch noch, dass der Sport so vollkommen unnötig verkompliziert wird. Und von Komplexität profitiert niemand so wirklich, außer die Verbände. Immerhin brauchen diese dadurch mehr Personal und Geld, um die Komplexität zu verwalten, die sie durch erfolgreiches Nichtstun mit geschaffen haben.

Wir werden innerhalb der Confederation of Football Möglichkeiten schaffen, neue Dinge vorzuschlagen und auszuprobieren, ohne dabei die Einheitlichkeit des Sports zu riskieren.

Jedes Mitglied kann bei uns einen Ideenvorschlag einbringen, der dann von den Mitgliedern bewertet und in einem Abstimmungsverfahren freigegeben wird. Abhängig vom Abstimmungsergebnis kann das neue Konzept komplett für alle ausgerollt werden, oder die Idee wird im Rahmen einer Pilotphase in einem bestimmten Bereich ausprobiert. Anders als heute, erheben wir jedoch qualifizierbare Ergebnisse und stellen den Änderungsvorschlag am Ende der Pilotphase mit den Ergebnissen erneut zur Abstimmung. Dadurch ermöglichen wir unseren Mitgliedern, ihre Entscheidung auf Fakten basieren zu lassen und so im Sinne des Sports zu entscheiden.

Wir erhöhen dadurch zum einen die Qualität des Sports, weil gute Ideen nicht im Keim erstickt werden, allerdings auch nicht sofort alle betroffen sind. Zum anderen senken wir durch die Vereinheitlichung die Kosten. Anstelle vieler Regeldokumentationen brauchen wir nur eine Einzige je Spielart auf dem aktuellen Stand zu halten. Außerdem können wir somit Regeltrainings für Spieler, Schiedsrichter und Trainer bereitstellen, welche innerhalb der kompletten Confederation of Football gültig sind.

Für alle, die sich in Online-Foren zum Thema Fußball und seine Regeln austauschen würde sich daraus auch noch ein netter Nebeneffekt ergeben. Man müsste bei einer Frage nicht immer erst noch dazuschreiben, welcher Kreis- oder Verband gerade gemeint ist.

 

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Kategorie: CoF/DE/Regeln/Schiedsrichter
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Autor: René Jacobi
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