Wer ins Stadion geht um ein Fußballspiel zu sehen, der erwartet ein schnelles Spiel mit hohem Tempo, schöne Zuspiele, packende Zweikämpfe und viele Torraumszenen. Doch in den letzten Jahren haben sich auf den Plätzen vielerlei Angewohnheiten eingeschlichen, die den Grundgedanken des Spiels teilweise ad absurdum führen.
Die Confederation of Independent Football Associations (CONIFA) möchte diesen Fehlentwicklungen im Rahmen des World-Football-Cups 2018 (WFC2018) einhalt gebieten. Aus diesem Grund wird es bei dem Turnier vom 31. Mai bis zum 9. Juni für Spieler, Schiedsrichter und Fans eine sichtbare und doch irgendwie ungewohnte Neuerung geben.
Die Schiedsrichter können persönliches Fehlverhalten von Spielern nicht nur mit einer gelben oder roten Karte ahnden, ihnen steht mit der grünen Karte eine weitere Sanktionsmöglichkeit zur Verfügung.
Die WFC2018 Regeln der CONIFA sagen dazu folgendes:
Für die Schiedsrichter ergibt sich anhand der Regeln damit erstmal eine sehr, sehr weite Auslegung, da, wie in Fußball-Regeln häufig, selten Praxisbeispiele genannt werden.
Um jedoch Anhaltspunkte für die Schiedsrichter und Spieler zu definieren, wurde in einer separaten Information an die Schiedsrichter- und Mannschaftskoordinatoren folgende Information bereit gestellt:
Ein Spieler erhält die grüne Karte wenn:
1. Ein Spieler versucht einen Elfmeter zu gesprochen zu bekommen, ohne das ein Foulspiel eines Gegenspielers vorliegt.
2. Ein Spieler eine Tätlichkeit gegen sich simuliert, um damit einen Platzverweis für einen Gegenspieler zu erreichen.
3. Ein Spieler eine schnelle Spielfortsetzung verhindert, in dem er den Ball weg trägt, weg schießt oder sich bei einem Freistoß explizit vor den Ball stellt.
4. Ein Spieler wiederholt getroffene Schiedsrichter-Entscheidungen diskutiert oder sich massiv über eine getroffene Entscheidung beschwert.
5. Ein Spieler durch individuelles Fehlverhalten eine Rudelbildung provoziert, ohne das dieser vorher eine Tätlichkeit oder ein Foulspiel vorangegangen ist. Verursacht ein Spieler eine Rudelbildung durch eine Tätlichkeit, erhält er die rote Karte. Verursacht ein Spieler eine Rudelbildung durch ein Foulspiel, so ist das Vergehen entsprechend seiner Schwere entweder mit der gelben oder roten Karte zu ahnden.
6. Ein Spieler eine Verletzung vortäuscht, (zum Beispiel wird am Arm getroffen und hält sich das Gesicht) um damit die verfügbare Spielzeit durch eine offensichtlich ausgiebigere Behandlungszeit zu reduzieren.
Die CONIFA verfolgt mit der Einführung der grünen Karte das Ziel, individuelles Fehlverhalten zu sanktionieren, ohne die Mannschaft als ganzes zu bestrafen. Dies wird durch eine weitere Ausführung der getroffenen Regel deutlich:
Wird ein Spieler also mittels der grünen Karte des Feld verwiesen, so darf die Mannschaft diesen Spieler durch einen anderen vorhandenen Auswechselspieler ersetzen, solange das Auswechselkontigent nicht erschöpft ist. Aufgrund der engen Spieltagsplanung und den sich daraus ergebenden 6 Spielen je Team innerhalb von 10 Tagen, wurde für das Turnier eine Anzahl an möglichen Auswechslungen pro Spiel 4 festgelegt.
Die Confederation of Football begrüßt die Einführung der grünen Karte und wird das eigene Schiedsrichter Team im Rahmen der Vorbereitung für die Verwendung entsprechend sensibilisieren. Wir sind der Auffassung, dass die grüne Karte eine gute Möglichkeit ist, um individuelles Fehlverhalten und Schauspieleinlagen, die zu einer künstlichen Verlangsamung des Spiels führen, außenwirksam zu unterbinden.
Logged in as . Log out »